es ist oft nicht einfach dem jetzt ins auge zu sehen und es zu erkennen [wenn das denn geht], das ist etwas völlig verschiedenes vom 'im augenblick leben', denn das jetzt ist nicht der augenblick, denn dieser hat schon die konnotation des sehens in sich und ein sehen des augenblicks ist immer schon durch sämtliche nervenkanäle und interpretationen gegangen. das jetzt ist viel schwerer faßbar, denn es entzieht sich mit jedem buchstaben, der an dieser zeile wächst. ich denke fast, selbst ein stream of consciousness entzieht sich dem jetzt, denn er ist die metapher für die unbewußte akustische reflektion, der wir eine stimme verleihen; wir bringen dadurch zwar keine toten zum reden oder agieren im sinne der prosopopoia, denn die ist dafür einfach zu sehr figur, als das sie im jetzt sein könnte. alle wahrnehmung ist jetzt bevor sie das hirn erreicht, in dem moment, wo sie in unsere gedanken eingeht, ist es schon verloren und wir können nur noch aus der vergangenheit darauf sehen und sich da einer reflektion über das handeln zu entziehen, ist äußerst sträflich. spricht es doch von einem kalkül, das sich allzuleicht rhetorisch verbergen läßt.

"Wie könne man einen Politiker, der nicht einmal die Grundsätze der englischen Sprache beherrsche, mit dem grandiosen Rhetoriker Churchill vergleichen?"

gefunden in der FAZ - Feuilleton vom Dienstag, 3. September 2002

nur gut das der Stuhl auf dem ich las Lehnen hatte, denn sonst wär ich definitiv auf dem Boden des Kaffees eingeschlagen.

so siehts aus