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landshark September 26, 2003 at 1:45:42 PM CEST
Topic: theoretisch lit

Eva - doo, argl

"Das Mißverständnis betrifft das Verbot aus 2,16f. Gott hatte dort zum Menschen gesagt: »Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen;vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse aber, von ihm sollst du nicht essen; denn sobald du von ihm ißt, wirst du sterben!« Gemerkt haben sich die Menschen, namentlich die Frau, das göttliche Verbot aus 2,16f. folgendermaßen: »Von den Früchten der Bäume des Gartens dürfen wir essen, aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Eßt nicht davon und rührt sie nicht an, damit ihr nicht sterbt«. Das ursprüngliche Verbot aus 2,17 erscheint im Mund der Frau zum einen in verschärfter Form: Daß man die Früchte nicht anrühren dürfe, davon war nicht die Rede gewesen. Zum anderen, und das ist hier der entscheidende Punkt: Die Frau bezieht das Verbot nun nicht mehr, wie dies in 2,17 noch explizit der Fall gewesen war, auf den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, sondern auf den Baum in der Mitte des Gartens. Dort aber stehen laut Gen 2,9 zwei Bäume, der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Genau hier liegt das Mißverständnis: Die Menschen haben sich den Baum der Erkenntnis als Baum in der Mitte des Gartens gemerkt. Aufgrund dieser rezeptionellen Gleichsetzung haben sie weder vom bislang grundsätzlich erlaubten Baum des Lebens gegessen, noch würden sie in Zukunft davon essen. Die anfangs grundsätzlich noch bestehende Möglichkeit, daß der Mensch zwar nicht zur Erkenntnis von Gut und Böse, aber doch zum ewigen Leben gelangt, hat sich damit als bloße Scheinmöglichkeit erwiesen. Das unsterbliche Leben im Paradies hat als reale Alternative zum sogenannten Sündenfall gar nicht bestanden –, es zu erreichen, dazu war der paradiesische Mensch zu naiv."

aus: Konrad Schmid, Die Unteilbarkeit der Weisheit

Hat man da noch Worte?

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landshark September 2, 2003 at 5:49:31 PM CEST
Topic: theoretisch lit

The War of the Flowers

"Returning to the fantasy genre that made him a coast-to-coast best-selling phenomenon, Tad Williams has written a new stand-alone contemporary novel set in Northern California—and also in the strange parallel world that coexists in the farthest reaches of the imagination.

Theo Vilmos is a thirty-year-old lead singer in a not terribly successful rock band. Once, he had enormous, almost magical, charisma both onstage and off—but now, life has taken its toll on Theo. Hitting an all-time low, he seeks refuge in a isolated cabin in the woods—and reads an odd memoir written by a dead relative who believed he had visited the magical world of Faerie. And before Theo can disregard the account as the writings of a madman, he, too, is drawn to a place beyond his wildest dreams...a place filled with be, and has always been, his destiny."

Ich bin immer noch nicht zurückgekehrt...meine Gedanken ordnen sich erst so langsam wieder. Tad hat es wieder einmal geschafft eine so interessante und spannende Geschichte zu schreiben, das man nach wenigen Seiten schon nicht mehr anders kann, als alles stehen und liegen zu lassen und zu lesen. Das literarische 'Wie' steht ohne jede Frage - all die theoretischen Grenzen von Phantastik sind wieder mal ad absurdum geführt worden und eine eindeutige Einordnung gelingt mir nicht so richtig, da es das intertextuelle Spiel mit mehr als den üblichen Verdächtigen Fantasy Backgrounds aufnimmt und die kulturellen Mythen diverser Völker zusammenführt, um in einem kaum zu durchschauenden Verwirrspiel von Verweisen und Bezügen sich in vollen Imagination zu entfaltet. Ich ärgere mich immer noch das ich es in einem Zug durchgelesen haben und es mir nicht einteilen konnte, aber es ist einfach zu spannend. LESEN!!!

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landshark July 26, 2003 at 11:19:45 PM CEST
Topic: theoretisch lit

Geduldig

wartet der code in seinen metaphorischen feldern. armes nietzsche argument, aber was denkt man nicht alles wenn man mit sprache umgeht. letztendlich ist mir klar geworden, dass der code eh mehr nur eine richtlinie ist.

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