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landshark August 19, 2002 at 12:10:55 PM CEST
Topic: akustik

zu hörendes

"... Spezialeffekt. Gründerheld solcher Effelte war bekanntlich Wagner. Als Ring des Nibelungen verließ die musik ihr heimisches reich der logoi oder intevalle, um alle möglichen abstände und übergänge zwischen klang und rauschen auszumessen. das rheingold-vorspiel, weil sein rhein reiner signalfluß ist, beginnt mit einem es-dur-dreiklang n tiefster baßlage, über die dann acht hörner ein erstes melodisches motiv legen. es ist aber keine melodie, sondern (wie um die musikalische bandbreite abzutasten) eine fourieranalyse jenes es vom ersten bis zum achten oberton (nur der siebente, irgendwo zwischen c und des, muß fehlen, weil ihn europäische instrumente nicht intonieren können.) und nachdem der absolute anfang der tetralogie goethes poetische filterung von "schall" in "ton" musikdramatisch revoziert hat, darf das absolute ende. der dritte akt götterdämmerung, von obertonklängen wieder in reines rauschen untertauchen, den signal-rausch-abstand also liquidieren. brünhilde, die als exkommunizierte unbewußte eines gottes mit ihrem imperialen autor wotan so wenig kommunizieren kann wie N.N. mit goethe, singt ihm statt dessen ein "unmäßiges wiegenlied": weiß ich nun, was dir frommt? alles, alles alles weiß ich, alles ward mir frei. auch deine raben hör ich rauschen: mit bang ersehnter botschaft kehren die beiden nun heim. ruhe, ruhe, du gott! wotans unbewußter wunsche geht also in erfüllung, sobald heldensopran und großes orchester ihn nur implementieren. was mit dem fading eines gottes in walhalls flammenmeer endet, ist europäische kunst selber. denn die zwei raben, dunkle boten oder engel der medientechnologie, sprechen nicht und singen nicht; bei ihrem flug fallen transmission und emmission der nachricht zusammen. götterdämmerung heißt materialität der kommunikation und kommunikation der materie."

aus: f. kittler, signal-rausch-abstand, in: draculas vermächtnis, reclam leipzig 1993

nachdem intensivst an meiner opernbekehrung gearbeitet wird und ich sowas auch noch in technischen schriften, die mir den zugang zur différance näher brachten, lese, werd ich mir das wohl mal anhören und -sehen.

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landshark August 16, 2002 at 3:12:33 PM CEST
Topic: akustik

manchmal ist es besser

seine Musik laut zu hören, das gilt im besonderen für klassische Musik. So eben klingelte mein Nachbar und meinte, du hörst doch immer Klassik, was ich natürlich bejahen mußte. Daraufhin drückte er mir 3 CD's in die Hand und schenkte sie mir, da sie bei ihm nur vergammeln. Ich bin gerade um Beethoven, Tschaikowski und Mahler reicher geworden

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landshark August 14, 2002 at 5:51:18 PM CEST
Topic: akustik

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Rachmaninoff: Piano Concerto No. 3 in d-moll

da ich eh erst mal den Derrida an den fechtenden Bären aus dem kleistschen Marionettentheater ranbratzel, macht sich so etwas massiv Orchestrales echt gut beim Denken.

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