Heinrich Middendorf war heute auf Besuch hier. Da haben wir uns auch über dieses Thema unterhalten. Es ging darum, dass man mit dem Auge nicht "schwenken" kann, wie mit einer Filmkamera. Dass also das optische "Jetzt" immer fotografischen Charakter hat.

El Maestro war bei dir .. cool :) Da hat er wohl recht.. selbst wenn ich mich zwinge, die augen starr zu halten .. um eine noch so kleine kamerafahrt zu immitieren.. die kleinen dinger stellen sich spontan immer auf etwas anderes ein.. man merkt des richtig.. es sei den man defokusiert.. aber dann is ja der gag weg

Es geht nicht, weil unser Auge in Sprüngen fokussiert, den sogenannten Saccaden. Das ist übrigens auch beim Lesen so. Dazu gibt es interessante Untersuchungen, zum Beispiel darüber, wie lang eine Zeile sein sollte, damit es für das Auge angenehm ist, darin herumzuspringen. Heinrich und ich hatten eine verdammt interessante Diskussion über Fotografie und Sucht. Er hatte seine Hasselblad dabei. Was'n Gerät.

wieder was gelernt.. ich hab meine augen immer nur für schlawiner gehalten, die sich immer was neues ansehen müssen.. aber wenn man mit den augen auf den fokus verzichtet (ob das völlig klappt weiss ich jetzt net) müsste eine fahrt ohne sprünge doch möglich sein, oder?

apropopo Fahrt :) Du bist doch sicher bei der Feierlichen Exmat.. äh Verabschiedung der ersten BAler dabei.. odär? :) Barbara hat dich ja schon informed .. und ein Bettchen steht in Erfurt immer frei (ok wir haben nur ein Sofa :) ) muss mich gleich nochmal mit barbara in verbindung setzen, ob sie Heinrich auch eingeladen haben.. des wär schon fein

Yep, Barbara hat mich eingeladen. Ich weiss aber nicht, ob ich kommen kann. Muss die Diss endlich ins Trockene bringen. So eine grosse Reunion zum Schluss wäre schon lustig.

Augen kann man trainieren. Es ist möglich sie unabhängig von einander zu denken, das heißt zwar nicht das du nach rechts und links gleichzeitig sehen kannst, aber du kannst den Datenstrom des jeweiligen Kanals einzeln fassen, so lassen sich auch Vexierbilder manipulieren und man sieht beides Gleichzeitig. Aber Heinrich hat schon recht einen Schwenk kriegt man so auch nicht hin, aber man wird sich des zusammengesetzten bewußt und kann den Schwenk nur durch höre Verarbeitungsrate simulieren. Wieviel Bilder man da pro Sekunde braucht ist ja bekannt...

frage: welche linearität von zeitlichen strukturen? das hieße ja das newtonsche modell annehmen und das muß ich leider ablehnen, da liegen mir bergsonsche ansichten schon eher. die präkognitionskiste läßt sich leider nicht von der fiktion trennen und beschreibt eher einen möglichkeitsfall, der im jetzt eintreten kann, denn wenn du präkognostizierst bis du ja schon längst im unbewußten jetzt, applizierst das aber auf eine mögliche zukunft, um zu denken es wäre jetzt und der falle unbewußtsein zu entgehen, um es bewußt zu erfassen. das halbnaive argument würde ich nicht als konstruktion bezeichen, eher das was wir als vergangenheit oder zukunft beschreiben, das einzige was wir von zeit wahrnehmen können sind in meinem verständnis die jetze.