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Monday, 3. June 2002
landshark June 3, 2002 at 12:22:33 AM CEST
Topic:

derrida mal ne kleistsche bärenlederkappe aufsetzen

derrida mal ne kleistsche bärenlederkappe aufsetzen... man liest ja so mal dies und das und ab und zu kommt einem halt derrida über [wörtlich]; man betrachtet sich zeile für zeile und denkt sich o.k., o.k. was der gute derrida unter differance abhandelt ist weit hinter den physikalischen gegebenheiten der jetzt zeit zurück... [sorry ich kann leider nix dafür, daß inzwischen die menschheit sich auf 2002 festgelegt hat] man liest wie gesagt und denkt sich 2/3 des textes lassen sich unter einem wort zusammenfassen -> was beschreibt derrida anderes als die entropie innerhalb von systemen??? es mag vielleicht eine vereinfachung des denkens sein komplexe gedankenmusten unter einem stichwort zusammenzufassen, aber da sprache eh zu vereinfachungen neigt...who cares... tja und nun überlegt man sich...hmmm, ist das eh nicht alles schon implizit abgehandelt in texten die kybernetik nicht kannten? es stellt sich also für mich die frage: läßt sich das derridasche denken über "differance" zusammenfassen in dem kleistschen modell des fechtenden bärens aus dem marionettentheater???... um einem metaphysischem wettbüro eine chance zu geben, sage ich einfach mal 3:1 ja, but who knows...

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So. Mal sehen. Ich fürchte ja, dass der Derrida sich nicht mit der Kybernetik zusammendenken lässt. Vergleiche doch mal den Begriff der différance mit dem Differenzierungsbegriff zB bei Herrn Luhmann.

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hmm, wenn ich das überdenke hieße das, ich würde gesellschaft und sprache/zeichen/text in einen topf werfen - man könnte natürlich wieder mal noch ne ebene drüber einschieben und den luhmann unabhängig von gesellschaft betrachten, aber ob das mich weiterbringt... différance liest sich für mich mehr wie eine systemerhaltende 'eigenschaft' [worte sind leider oft zu ungenau...]

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Ja, eben. Derrida schwurbelt rum. Zu ungenau. Luhmann ist abstrakt genug, dass man ihn zum Vergleich nehmen könnte. Sein Buch über die Liebe hilft da weiter. Und seine Auffassung von symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien.

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schwurbelt rum :) tja das dumme ist nur das das ganze ja in einem dekonstruktions-seminar geschehen soll, somit sind die grenzen leider determiniert... inwiefern kann man luhmann zur dekonstruktion rechnen??? denn alles was wir so behandeln geht eher nicht in die richtung luhmanns - aber man freut sich ja immer wieder um wissenstipps :)

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Hmmmnein. Mit Dekonstruktivismus ist in Sachen Luhmann nichts zu machen. Aber wie stellst Du Dir das vor mit der Derridakompatibilität zur Kybernetik? Also, irgendeine Idee hast Du ja schon, oder?

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"ein solches spiel, die différance, ist nicht einfach begriff, sondern die möglichkeit der begrifflichkeit, des begriffsprozesses und - systems überhaupt" ... "die différence, von der saussure spricht, ist also selbst weder ein begriff noch ein wort unter anderen. man kann dieses a fortiori von der différance behaupten. und dies führt uns dazu, die beziehung zwischen beiden zu verdeutlichen. in einer sprache, im system der sprache, gibt es nur differenzen. folglich kann taxiomatisch eine systematische, statistische und klassifikatorische bestandsaufnahme gemacht werden. aber einerseits spielen diese differenzen: im sprachsystem [language], im sprechakt [parole] und im austausch zwischen sprachsystem und sprechakt. andererseits sind diese differenzen selbst wiederum effekte. sie sind nicht in fertigem zustand vom himmel gefallen; sie sind ebensowenig in einen topos noetos eingeschrieben noch in der wachstafel des gehirns vorgezeichnet. [...] was sich différance schreibt, wäre also jene speilbewegung, welche diese differenzen, diese effekte der differenz, durch das "produziert", was nicht einfach tätigkeit ist. die différance, die diese differenzen hervorbringt, geht ihnen nicht etwa in einer einfachen und an sich unmodifizierten, in-differenten gegenwart voraus. die différance ist der nicht-volle, nicht-einfache ursprung der differenzen." [derrida - randgänge der philosophie]

entropie spielt in der kybernetik eine nicht untergeordnete rolle und wenn ich derrida richtig lese beschreibt er genau diese ohne sie zu nennen. wenn mir diese these durchgeht, kann ich auch den kleistschen bären anschließen, indem ich ihn wörtlich nehme und nicht nur auf das fechten [es sei den wortgefechte] beziehe. sozusagen ist das bewegungsbild das der bär dem fechter voraus hat diejenige eigenschaft, die innerhalb eines 'wortgefechts' das produzierende etwas ist.

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moep!

Nach Monaten endlich mal wieder Derrida angeschaut... und immer noch gedanklichen Widerwillen bei verknüpfung Entropie-différance ;)

dafür stimmt, dass es immer weiter geht .. die aufspaltung, das nie zur Ruhe kommende Differieren und Differenzieren.. Diese Richtung gibt's ja auch bei der Entropie .. Aber .. ich glaub im Begriff der Entropie gibt es das Wort Systembildung nicht unbedingt... bei Différance so wie ich des bis jetzt sehe schon ... da sich da ja immer noch Dinge auf andere Dinge beziehen...

naja .. muss bei Gelegenheit doch mal mehr als 3 Zeilen lesen (c;

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zeit bügeln

beim durchgehen meienr randkommentare zu derrida, habe ich doch noch einen schönen satz entdeckt, da sich der gute d. ja auch mit zeizproblemen auseinandersetz -> wie wärs wenn man da mal 'bergsons zeitlichkeit drüberbügelt'... wer weiß was das für anschlüsse gibt :)

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